Kräuterkunde

nach Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen (1098-1179) war eine deutsche Äbtissin, die mit ihrem umfangreichen Kräuterpflanzenwissen und ihren ganzheitlichen Lehren zum Körper und der Seele wirkte.

 

 

Das über Jahrhunderte überlieferte Wissen der Hildegard von Bingen, vermittelt uns heute, wie wichtig das Wohl von Körper, Geist und Seele in der Ganzheitlichkeit ist. Ein bewusster Umgang mit der Natur und den Pflanzen spielt eine außerordentliche Rolle.
Schon damals erkannte Hildegard den großen Nutzen der Heilkräuter für uns Menschen.
Da es im Internet so viel über Kräuter zu lesen gibt, haben wir beschlossen Ihnen zu zeigen, wie WIR die Kräuter anwenden.
Einfach und verständlich.

 Kräuter und Gewürze nach den Lehren der Hildegard von Bingen

Andornkraut (Marrubium vulgare)

Heute fast vergessen, zählt der Andorn zu einer der wichtigsten Heilpflanzen der Hildegard von Bingen. Wir verwenden den Andorn unter anderem bei einfachem Husten, sogenannten Erkältungshusten als Hustentee.

Anwendung:

Zur Zubereitung eines Tees 2 Teelöffel des getrockneten Krauts mit siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.

Bisher sind keine Nebenwirkungen von Andorn bekannt.

Beifuß (Artemisia vulgaris)

Eine sehr bekannte, weit verbreitete Pflanze der Hildegard von Bingen.

Bei Magenempfindlichkeit und Gastritis findet diese Pflanze Anwendung.

Anwendung:

Das Kraut findet seine Anwendung in der Küche und wird beim Kochen von Fleisch und Gemüse den Gerichten zugegeben. Ganz wichtig ist hierbei, dass das Kraut als Küchengewürz mitgekocht werden muss – es darf nicht NACHTRÄGLICH aufgestreut oder untergemischt werden.

Die im Ganzen getrocknete Pflanze Beifuß kann ebenfalls zum Räuchern genutzt werden – sei es für die Raum- oder Aurareinigung. Hierbei den Rauch schrittweise von den Füßen bis zum Kopf am besten mit einer Räucherfeder fächern.

Bertram (Anacyclus pyrethrum)

Bertram, das ideale Gesundheits- und Verdauungsmittel der Hildegard von Bingen. Diese Pflanze unterstützt unser Magen- und Darmsystem bei der Verwertung der Nährstoffe in unseren Lebensmitteln, verhindert Fäulnisprozesse im Darm und mindert Fehlsäfte. Bertram ist ein geschmackvolles Gewürz, das in der Küche seinen Einsatz findet und durch seine unterstützende Wirkung beim Ausgleich von Fehlernährung vielseitig genutzt werden kann.

Anwendung:

Das Kraut ist pulverisiert als Gewürz oder als Kapsel bei uns erhältlich.

Eisenkraut (Verbena officinalis)

Das weitverbreitete Eisenkraut ist das Hausmittel der Hildegard von Bingen, das für seine abschwellende und zusammenziehende Wirkung bekannt ist und seinen Einsatz bei Entzündungen aller Art findet (z.B. Schleimbeutelentzündung, Nervenschmerzen, Tennisarm). Hierzu werden aus den Blättern warme Eisenkraut-Umschläge hergestellt und auf die betroffenen Körperstellen gelegt bzw. gewickelt.

Anwendung:

Benötigte Menge des geschnittenen Eisenkrauts in Wasser kochen, in Leinen einschlagen und warm auflegen. Sobald sich der Umschlag trocken anfühlt, einen weiteren zubereiten und erneut warm auflegen.

Fenchel (Foeniculum vulgare)

Der Fenchel ist das gesunde Universalmittel der Hildegard von Bingen gegen alle Magen- und Darmleiden, wirkt verdauungsfördernd und krampflösend, hilft u.a. bei Sodbrennen und Atemgeruch, wirkt beruhigend und hellt unser Gemüt auf. Seine vielen positiven Eigenschaften und die vielseitigen Darreichungsformen machen ihn besonders wertvoll.

 

Anwendung:

Fenchel ist als Samen, Tee und Kapseln bei uns erhältlich.

Flohsamen (Plantago indica)

Die Flohsamen zählen seit Jahrhunderten mit zu den wunderbaren Mitteln der Hildegard von Bingen, denn sie bieten die Möglichkeit zur Regulierung der Darmtätigkeit. Die Flohsamen binden die Giftstoffe im Darm und fördern das Wachstum von gesunden Bakterien. Sie helfen die angesammelten Gift- und Schlackenstoffe schonend abzutransportieren und auszuscheiden. Hierbei lösen sie völlig neutral und mild nur die krankheitserregenden Stoffe aus. (Darm-Hirn-Achse)

Anwendung:

1 Teelöffel pro Tag mit viel Quellwasser trinken.

Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass die in den Flohsamen enthaltenen Schleimstoffe bis zum 40-fachen ihres Volumens aufquellen. Von daher ist es notwendig, diese Samen mit viel Quellwasser oder Balsam-Fenchel-Tee einzunehmen.

Galgantwurzel (Alpinia officinarum)

Galgant gehört mit zu den wichtigsten Erkenntnissen in der Hildegard-Lehre. Die scharfe Wurzel, die zu den Ingwergewächsen zählt, gilt als sehr wirksames Mittel gegen akute Herzschmerzen sowie Schwäche und Schwindel die vom Herzen ausgehen. Es ist ein Universalgewürz der Hildegard von Bingen, das eine stärkende Wirkung auf das Herz hat und in Form von Tropfen, Kapseln und Pulver anzuwenden ist.

 

Anwendung:

Im akuten Fall die Einnahme von Galganttropfen, als kurmäßige Anwendung zur Stärkung des Herzens in Verbindung mit dem Petersilienwein von Hildegard von Bingen in Kapselform oder als Gewürz in der Küche anstelle von Pfeffer.

 

Die Kombination von Petersilienwein, Bitterkräuter-Tropfen und Galgant ist als Herzkur gut geeignet.

Schafgarbe (Achillea)

Die Schafgarbe zählt mit ihrer langen Tradition zu den Klassikern der Hildegard von Bingen und hat sich bei äußerlichen Wundbehandlungen bewährt. Ihre adstringierende (zusammenziehende), wundheilfördernde und antibakterielle Wirkung macht sie so besonders und diese Eigenschaften können in Form von Umschlägen bei Wunden genutzt werden. 

Anwendung:

Bei Wunden und Verletzungen 3 Messerspitzen Schafgarben-Pulver in warmen Wasser auflösen und als Umschlag auf die Wunde legen.

 

Salbei (Salvia officinalis)

Salbei, eine der Wunder-Arzneien der Hildegard von Bingen. Zu Hildegards Zeiten glaubte man daran, dass diejenigen, die Salbei in ihren Gärten ziehen, unsterblich werden. Hildegard von Bingen schätzte die vielen positiven Wirkungen des Salbeis und nutzte die entzündungshemmenden, antimikrobiellen, krampflösenden und beruhigende Eigenschaften.

Wir verwenden den Salbei als Tee bei Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen; bei Zahnfleischentzündungen und Verdauungsproblemen.

Dank seiner schweißhemmenden Wirkung ist Salbeitee ebenfalls ein wirksames Mittel gegen Schwitzen und Hitzewallungen während der Menopause.

 

Anwendung:

1 Teelöffel zerkleinerte Salbeiblätter mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergießen und zugedeckt drei bis fünf Minutenziehen lassen. Tee abseihen und das kondensierte Wasser am Deckel mit in den Tee gießen, es ist reich an ätherischen Ölen, und warm trinken.

 

Weißen Salbei verwenden wir traditionell als Räucherwerk zur Reinigung jeglicher negativer Energien.

 

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